Rückertstraße

Treptow-Köpenick, Ortsteil Köpenick
Name ab nach 1892
Name bis 15.3.1939
Namen
(früher/später)
Wendenschloßstraße (1939)
Namens-
erläuterung
Rückert, Johann Michael Friedrich (Pseud. Freimund Raimar, Freimund Reimer), * 16.5.1788 Schweinfurt, † 31.1.1866 Neuses b. Coburg, Schriftsteller, Orientalist.
Rückert, Sohn eines Rentamtsmanns, studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Schweinfurt 1805 Jura und Philologie in Würzburg, 1808 in Heidelberg. 1811 wurde er Privatdozent in Jena und hielt Vorlesungen über orientalische und griechische Mythologie. Rückert war ein spätromantischer Lyriker, bedeutender Übersetzer und Nachdichter fernöstlicher und orientalischer Lyrik. Zu erstem Ruhm gelangte er, als 1814, noch unter dem Pseudonym Freimund Raimar, seine "Deutschen Gedichte" erschienen. Sie waren, wie andere, aus der vaterländischen Begeisterung der Befreiungskriege geboren. Ab 1826 war er Professor für orientalische Philologie in Erlangen. 1841 folgte er dem Ruf Friedrich Wilhelms IV. und wurde Professor an der Berliner Universität. Während jener Zeit wohnte er 1841–1843 Schulgartenstraße 1, 1843/44 Behrenstraße 65 und von Herbst 1844 bis zu seinem endgültigen Abschied von Berlin im März 1848 Luisenstraße 16. Danach lebte er zurückgezogen auf seinem Gut Neuses. Rückerts Werke zeichnen sich durch Sprachgewandheit, Formenvielfalt und Virtuosität aus. Er schrieb auch Kinderlieder, Märchen, ein Versepos und Dramen. Seine Hauptwerke sind der Zyklus "Liebesfrühling" (1821), "Östliche Rosen" (1822), "Verwandlung des Abu Seid von Serug" (1826), "Weisheit des Brahmanen" (sechs Bände, 1836-1839) und die postum veröffentlichten "Kindertotenlieder" (herausgegeben 1872).
aktueller Name Wendenschloßstraße


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