Behring, Emil Adolf von

* 15.03.1854 Hansdorf/Westpreußen,
† 31.03.1917 Marburg/Lahn,
Mediziner.

B. studierte von 1874 bis 1878 Medizin an der Königlichen Militärärztlichen Bildungsanstalt Pépinière in Berlin und wurde 1880 zum Dr. med. promoviert. Nach einer Tätigkeit als Truppenarzt in Bonn wirkte er von 1889 bis 1891 als Assistent bei Robert  Kontext: Koch, Heinrich Hermann Robert Koch am Hygienischen Institut, Klosterstraße 36. Von 1891 bis 1893 arbeitete er mit diesem zusammen am Institut für Infektionskrankheiten der Friedrich-Wilhelms-Universität, Charité-straße (heute Schumannstraße 20–21), anschließend als Professor in Halle und Marburg, wo auch die Gründung der Behring-Werke erfolgte. 1890 entwickelte B. in Zusammenarbeit mit Shibasaburo Kitasato (1852–1931) und Erich Wernicke (1859–1928) die ersten wirksamen Heilsera gegen Diphtherie und Tetanus und mit Paul Ehrlich (1854–1915) die Methoden ihrer Herstellung. Er begründete die Serumheilkunde und initiierte die vorbeugende Diphtherie-Schutzimpfung. B. ging damit als „Retter der Kinder“ in die Medizingeschichte ein. Er erhielt 1901 den ersten Nobelpreis für Medizin und wurde im gleichen Jahr geadelt. Vor seinem ehemaligen Wohnhaus in der heutigen Puschkinallee 8 (Treptow) befindet sich eine Kunststeinbüste des Mediziners. Die Behringstraße (Treptow) wurde nach ihm benannt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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