St.-Markus-Kirche

Friedrichshain,
stand an der Weberstraße (eingezogen).

Als 1854 die evangelische St.-Markus-Gemeinde für das Stralauer Viertel von der Parochie St. Georgen abgetrennt wurde, war der Kirchenbau schon seit 1848 im Gange, nahm aber nur schleppenden Verlauf, so dass die Kirchenweihe erst am 28.10.1855 stattfand. Der Landbaumeister Runge lieferte den Ausschreibungsentwurf, dessen Korrektur und Ergänzung auf königliches Geheiß Friedrich August  Kontext: Stüler, Friedrich AugustStüler vornahm. Abweichend vom Originalentwurf erhielt der achtseitige Backsteinbau mit Apsis im Osten statt eines Zeltdaches die von Stüler entworfene Kuppel. Auch der westlich davon stehende quadratische flachgedeckte Turm wurde diesem zugeschrieben. Der Bau erinnerte an die oberitalienische Frührenaissance, vergleichbar mit dem Dom in Florenz. Die Benennung von Gemeinde und Kirche erfolgte nach dem Heiligen Markus, auch Johannes Markus genannt, der als Begleiter des Petrus, von diesem den Stoff für sein Evangelium (Markusevangelium) erhalten haben soll. Im Mai 1944 blieben nach einem Bombenangriff nur noch Ruinen, die erst 1957 beseitigt wurden. Der Straßenverlauf veränderte sich zugunsten der Bebauung um den Strausberger Platz und der Straßenname verschwand. Zum Sprengel Markus gehören heute die Kirchengemeinden St. Andreas und Lazarus.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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