Mosse, Rudolf,

* 09.05.1843 Grätz/Posen,
† 08.09.1920 Schenkendorf,
Verleger.

Dia-Serie Mosse, Rudolf, M. kam 1861 aus Leipzig nach Berlin, wechselte mehrmals die Anstellungen, arbeitete in der Geschäftsleitung der Zeitschrift "Kladderadatsch" mit und 1864 wieder in Leipzig als Annoncenwerber für "Die Gartenlaube". Am 01.01.1867 gründete er seine eigene "Annoncen-Expedition Rudolf Mosse" in der Friedrichstraße 60, später Jerusalemer Straße 46-49 (Mitte). M. gründete 1872 das liberale "Berliner Tageblatt". 1889 übernahm er den Verlag "Berliner Morgenpost", 1904 die "Berliner Volkszeitung" und das "8-Uhr-Abendblatt". 1898 gab er erstmals das "Reichsadressbuch" heraus. Es folgte 1922 der "Rudolf-Mosse-Code für den telegrafischen internationalen Handelsverkehr". M. war Vorsteher der jüdischen Reformgemeinde in der Johannisstraße (Mitte) und lange Jahre Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde Berlins. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte das Haus Mosse Filialen in neun europäischen Ländern und in New York. M. wohnte um 1875 in der Anhalter Straße 8. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee bestattet.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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